Archiv der Kategorie: Gesundheit

GERMAN-TIBETAN WOMAN – Padma-Dolma Fielitz – AND FOUR SUPPORTERS PROTEST AT TIANANMEN

Beijing – Five Tibet activists, including a Tibetan woman from Germany, Padma-Dolma Fielitz, 21, staged a protest today at 3:10pm Beijing time just outside the southern entrance of Tiananmen Square.

Padma-Dolma Fielitz and another activist held the Tibetan national flag aloft. As Chinese security officials tried to wrest the flags away, Padma was seen being dragged across the ground. Shortly after, three other activists attempted to unveil a large banner before being removed by Chinese security officials. The banner read: “Tibetans are dying for freedom.” The protest lasted approximately five minutes. All five protesters were detained by the Chinese authorities and their present whereabouts and status are unknown.

The other four activists included two Americans, John Hocevar, 40, of Austin, Texas, and Adam Zenko, 35, of San Francisco, California and two Canadians, Maude Côté, 28, of Quebec, and Steven Erich Andersen, 28, of Alberta. Hocevar is the founding director of Students for a Free Tibet and has been in Beijing since August 4th writing, blogging and providing commentary and analysis to journalists on the Tibet issue (1). Côté is a board member of Students for a Free Tibet Canada.

Before the action, Padma-Dolma said, “There are no words to describe the terrible suffering of my people at this moment – the Chinese government is relentlessly crushing the Tibetan people when they desire nothing more than the restoration of their basic rights and freedom. Tibetans are being killed, silenced and marginalized, our precious religion strangled, as the Chinese government attempts to extinguish all trace of Tibetan identity. I am protesting today to tell the world that, while it stares mesmerized at China’s Olympic Games, my people are being crushed under the boot of Chinese oppression.”

Today’s protest is the first to have included a Tibetan since the Beijing Games began. Fearful of protests, the Chinese government has made it a priority to clear Tibetans out of Beijing in the run up to the Games and have blocked Tibetans living in exile from traveling to China.

At 11:40 am, five Canadian Tibet activists confirmed by phone that they were being detained at their hotel in the Chao-Yang District and questioned in the basement. They have not been heard from since. They are Jasmine Freed, 27; Paul Christopher Baker, 29;

Padma-Dolma Fielitz made this statement as she was being detained:

“Free Tibet! Free Tibet!
People are asking, what’s going on
They know exactly what’s going on
They kidnapped Tibet
They kidnappd truth
They kidnapped the Beijing Olympics to demonstrate their power in front of everyone
They say they don’t want to politicize them
but they do
and they’re trying to keep them locked up
This is my land
This affects my people
and we’re not Chinese”

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Anstieg psychischer Probleme in der Arbeitswelt

Deutschland verfehlt Ziele der WHO zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Deutschland erreicht die von der Weltgesundheitsorganisation gesteckten Ziele zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz nicht. Dies geht aus dem Bericht des Berufsverbandes Deutscher Psychologen (BDP) 2008 zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz hervor. Während die Zahl der Arbeitsunfälle zurückgeht, nimmt die der psychischen und Verhaltensstörungen drastisch zu. Ihr Anteil an den Ausfalltagen ist von 6,6% auf 10,5% angewachsen. Es wird geschätzt, dass allein die depressiven Verstimmungen bereits 2020 nach den Herzerkrankungen an zweiter Stelle stehen werden. Dieser Anstieg ist zu hoch, um sich aus der größeren Bereitschaft und Fähigkeit, eine psychische Störung als solche zu diagnostizieren, zu erklären.

Ursachen liegen dem BDP-Bericht zufolge in Zeitdruck, Komplexität der Arbeit und Verantwortung der Beschäftigten, fehlenden Partizipationsmöglichkeiten, prekären Arbeitsverhältnissen wie Leiharbeit und Zeitarbeit, mangelnder Wertschätzung, defizitärem Führungsverhalten sowie einem Ungleichgewicht zwischen beruflicher Verausgabung und erhaltener Entlohnung. „Wir haben in Deutschland nicht nur ein Problem mit Managergehältern, wir haben einen weit verbreiteten Mangel an Managerqualitäten“, so BDP-Vizepräsidentin Thordis Bethlehem, der sich auch in psychischen Problemen von Beschäftigten niederschlägt.

Nicht nur Arbeitslosigkeit, sondern auch die permanente Sorge um den Arbeitsplatz, so geht aus dem Bericht hervor, ist mit erheblichen psychischen Belastungen verbunden. Arbeitsüberlastung, hoher Erfolgsdruck und Mangel an sozialer Anerkennung führen unter denen, die permanent um ihren Job fürchten, zu ausgeprägten sozialen Spannungen und chronischem Stress. Arbeitslose, so zeigte sich bei Untersuchungen, haben ein hohes Maß an somatoformen Beschwerden und eine besonders niedrige Lebensqualität. Etwas geringer sind diese Beschwerden bei Berufstätigen, die sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen, während Berufstätige in einem sicheren Arbeitsverhältnis weniger betroffen sind

Kosteneinsparungen in Unternehmen und die daraus zum Teil erwachsende stärkere Arbeitsbelastung führen aber nicht nur zu einer höheren Zahl von Krankentagen aus psychischen Gründen, sondern verändern das Arbeitsklima: Intrigen und Mobbing nehmen zu. Auch die berufsbedingte Trennung von Partnern, die mit der gesellschaftlich geforderten Flexibilität von Arbeitnehmern häufig einhergeht, führt zu psychischen Belastungen, insbesondere bei Frauen, die mit Berufstätigkeit und Familienarbeit stärker gefordert bis überfordert sind.

Der Bericht widmet einzelnen Berufsgruppen mit besonderen Belastungen spezielle Aufmerksamkeit. Dazu gehören Ärzte, Lehrer und Lokführer. Mindestens 20 Prozent der Ärzte, heißt es im Bericht, leiden an einem Burnout-Syndrom, einer individuellen Reaktion auf berufliche Überforderung bzw. ungünstige Stressbewältigung, rund 10 Prozent an einer substanzbezogenen Störung; die Suizidraten sind bei Medizinern bis zu 3-fach erhöht, bei Medizinerinnen bis zu 5-fach. Die Risikofaktoren für Lehrer liegen laut BDP-Bericht vor allem in der fehlenden Balance von Wollen, Sollen und Können. Die nach wie vor hohe Zahl von Frühpensionierungen (24%), insbesondere an Grund- und Hauptschulen, ist alarmierend.

Entschieden fordert der BDP ein nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement, geeignete Methoden bei der Personal- und Organisationsentwicklung und Präventionsprogramme, wie sie z.B. die Deutsche Bahn wegen des Traumatisierungsrisikos für Lokführer etabliert hat. Neue Arbeitsbedingungen, so heißt es, verlangen neue Fähigkeiten, z.B. die, widerstandsfähig gegenüber äußeren Belastungen und Krisensituationen zu sein. Resilienz lautet das Zauberwort für eine Eigenschaft, die laut BDP bis zu einem gewissen Grad trainierbar ist. In den am Schluss des Berichts formulierten Empfehlungen für Politik und Wirtschaft fordert der Verband dazu auf, die bereits existierenden gesetzlichen Regelungen in Verwaltung und Wirtschaft endlich umzusetzen statt über steigende Gesundheitskosten zu lamentieren.

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Stress gibt Krebs eine weitere Chance

Die Heilungschancen nach Tumoroperationen sind umso größer, je weniger Adrenalin und Co im Blut zirkulieren

Der bei einer Krebsoperation empfundene Stress ist mitentscheidend dafür, ob der Eingriff letztlich erfolgreich verläuft. Denn der psychische oder körperliche Stress verändert de Stoffwechsel und unterdrückt das Immunsystem. Dadurch hat der Tumor eine größere Chance, im Körper wieder Fuß zu fassen, haben israelische Forscher um Shamgar Ben-Eliyahu von der Universität Tel Aviv herausgefunden. Durch das Blockieren von Stresshormonen in den Tagen um eine Krebsoperation herum gelang es den Forschern, die Überlebensrate von Mäusen deutlich zu steigern. Um die Rückkehr eines Tumors zu verhindern, müssen die Ängste des Patienten und körperlicher Stress möglichst klein gehalten werden.

Auch nach einer zunächst erfolgreichen Krebs-OP kann eine Geschwulst wieder zurückkehren, wenn Reste von Krebsgewebe zurückblieben oder Krebszellen in andere Körperpartien gewandert sind. Während und nach dem Eingriff muss das Immunsystem daher absolut fit sein, um diese Überbleibsel zu attackieren. Doch durch die Ängste des Patienten und den körperlichen Stress des Wegschneidens von Gewebe wird das Immunsystem beeinträchtigt. Stresshormone wie Adrenalin spielen dabei eine große Rolle. Ben-Eliyahu und seine Kollegen haben daher versucht, diese Stresshormone zu blockieren. In Versuchen mit Mäusen konnten sie die Lebenserwartung nach der Operation um das Zwei- bis Dreifache steigern.

Die Forscher wollen nun in klinischen Versuchen mit Patienten eine Behandlungsmethode entwickeln, um den OP-Stress zu senken und gleichzeitig das Immunsystem zu stimulieren. Das Immunsystem soll damit schon Tage zuvor auf den Eingriff vorbereitet werden, um dann nach der Operation Tumorreste und verstreute Tumorzellen besser beseitigen zu können. Mit dem Interventionsprogramm könnte die Lebenserwartung der Patienten gesteigert werden, hoffen die Forscher.

 

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Zahnersatz – Lebenslange Lächel-Lizenz

Strahlend lächeln wie ein Hollywoodstar und das ein Leben lang: Der „Zahnerhalt für Deutschland“, den KarstadtQuelle Versicherungen und BILD.de präsentieren, hält Ihre Zähne immer in Höchstform. Und das zum kleinen Preis. So kosten Sie hohe Zahnarztrechnungen künftig nur ein mildes Lächeln.

Der Erhalt ihrer Zähne wird den Deutschen immer wichtiger: Regelmäßige Zahnarztbesuche und gründliches Putzen gehören bei immer mehr Menschen zum Standard der Zahnpflege. Das schützt aber nicht dauerhaft davor, dass ein Zahn trotzdem Probleme machen kann.

Und wer viel für seine Zähne tut, darf auch Ansprüche an die Zahnbehandlung stellen. Gesetzliche Krankenkassen bezahlen aber lediglich Basisleistungen.

Füllungen: Hier bekommen gesetzlich Versicherte lediglich Standard-Kassenleistungen, das sind Amalgamfüllungen. Diese sind lange nicht so ansehnlich wie hochwertige Füllungen z.B. aus Keramik.

Zahnfarbene Füllungen müssten Sie also selbst zahlen. Hier springt die „Zahnerhalt für Deutschland“-Versicherung ein. Sie übernimmt die kompletten Kosten für Inlays oder Onlays aus Gold oder Keramik, aber auch für Füllungen aus Kunststoff und Knirschschienen.

Mit dem „Zahnerhalt für Deutschland“ sichern Sie sich für nur 9,90 Euro Monatsbeitrag das Beste für Ihre Zähne. Dafür erhalten Sie auch einen jährlichen Zuschuss von bis zu 50 Euro für Ihre persönliche Prophylaxe. Aus 118,80 Euro Jahresbeitrag für einen über 20-Jährigen werden so nur noch 68,80 Euro. Das sind monatlich 5,73 Euro.

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Kautex und Zahnarztpraxis gewinnen Ludwig-Erhard-Preis 2007

Die Kautex Textron GmbH & Co. KG und die Bielefelder Zahnarztpraxis Schöttelndreier & Dr. Rapsch haben den Ludwig-Erhard-Preis 2007 gewonnen. Der auf die Herstellung von Tanksystemen spezialisierte Automobilzulieferer gewann in der Kategorie „Mittlere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern“, die Bielefelder Gemeinschaftspraxis für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde setzte sich in der Kategorie „Kleine Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern“ durch. In der Kategorie „Große Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern“ wurde in diesem Jahr kein erster Preis vergeben.

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos überreichte den Vertretern beider Organisationen die Auszeichnungen für Spitzenleistungen im Wettbewerb am 6. November 2007 in Berlin. Insgesamt betonte Glos die Bedeutung des Wettbewerbs. Danach habe die konsequente Umsetzung von Business Excellence zu nachhaltigen Verbesserungen in deutschen Unternehmen und Organisationen geführt. „Um die Herausforderungen der Globalisierung zu meistern, brauchen wir leistungsstarke, innovative Unternehmen, wie die Preisträger dieses Wettbewerbs“, sagte der Minister.
Während der Preisverleihung hob der Vorsitzende der Jury, Professor Wolfgang Vogt, vor allem das umfassende Verbesserungsmanagement bei Kautex hervor, das im gesamten Unternehmen zu einer „etablierten Verbesserungskultur“ geführt habe.

Darüber hinaus praktiziere das Wissener Werk vielfältige Benchmark-Aktivitäten innerhalb der Kautex-Gruppe, aber auch mit anerkannten exzellenten Unternehmen. Auch beteilige die Firma ihre Mitarbeiter an der Unternehmensgestaltung, indem sie eigenständiges Handeln fördert. Als außergewöhnlich war die Praxis Schöttelndreier & Dr. Rapsch mit einer konsequenten Neudefinition der Zahnarztleistung aufgefallen. „Mit aller Konsequenz“, so die Jury, verfolgt die Praxis die strategisch definierte Hochwertigkeit der zahnärztlichen Leistung. Umfangreiche Weiterbildungen aller drei Zahnärzte sichern deren Fachkompetenz als Alleinstellungsmerkmal ab. Das hat dazu geführt, dass die Wachstumsstrategie vorzeitig aufgegangen ist. Künftig strebe man gesteuertes Wachstum und vor allem Wandlungsfähigkeit an, um sich den rasch ändernden Bedingungen des Gesundheitsmarktes zu stellen. Darin nehme die Delegation von Aufgaben an die Mitarbeiter einen wesentlichen Aspekt ein. Als Folge dieser Unternehmenspolitik hatten die Mitarbeiter „einhellig“ ihr Vertrauen in die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze ausgesprochen.

In diesem Jahr hatten sich mehr als 20 Unternehmen um den Ludwig-Erhard-Preis beworben. Insgesamt haben bisher mehr als 200 Unternehmen am Wettbewerb um den Preis teilgenommen. Doch die Anzahl der Unternehmen in Deutschland, die das Excellence-Modell anwenden, schätzt Kaerkes auf „deutlich höher als 2000″. Der Ludwig-Erhard-Preis ist die höchste Auszeichnung für Unternehmensqualität in Deutschland. Getragen wird er von der„Initiative Ludwig-Erhard-Preis“. Dahinter stehen die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, die Ludwig-Erhard-Stiftung, der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und die DGQ.

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Tag der Gesundheitsforschung, DKFZ in Heidelberg, 17. Februar 2008

Die Mitarbeiter im Deutschen Krebsforschungszentrum haben ein gemeinsames Ziel: die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu erforschen und Risikofaktoren für Krebserkrankungen zu erfassen. Aus den Ergebnissen dieser grundlegenden Arbeiten sollen neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie entwickelt werden. Das Krebsforschungszentrum ist eine Stiftung des Öffentlichen Rechts und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Als überregionale Großforschungseinrichtung wird es von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Baden-Württemberg finanziert. Außerdem gehört das Krebsforschungszentrum dem Kooperationsverbund Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim an.

Tag der Gesundheitsforschung 2008

gemeinsame Veranstaltung des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums am Sonntag, 17. Februar 2008, 11 bis 16 Uhr

 

Vorträge im Hörsaal

11.00 – 11.30
Prof. Dr. Otmar Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg,
Prof. Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie Heidelberg
Begrüßungen

11.30 – 12.00 Uhr
Prof. Dr. Peter Krammer, Leiter der Abt. Immungenetik, Deutsches Krebsforschungszentrum
Kein Leben ohne Tod – der programmierte Zelltod reguliert zentrale Vorgänge des Lebens

12.00 – 12.30 Uhr
Prof. Dr. Dirk Jäger, Prof. Dr. Christof von Kalle, Direktorium des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Heidelberg
Interdisziplinäre Patientenversorgung und Translationale Krebsforschung unter einem Dach – das NCT Heidelberg stellt sich vor

12.30 – 13.00 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Schlegel Leiter der Abt. Medizinische Physik und Strahlentherapie, Deutsches Krebsforschungszentrum
Ionenstrahltherapie – eine Präzisionswaffe gegen Krebs

13.00 – 13.30 Uhr
Prof. Dr. Angela Maerten, Abt. Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
Forschungsziel: Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreicher behandeln

13.30 – 14.00 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor, Abt. Neuroonkologie, Neurologische Universitätsklinik Heidelberg
Stammzellen in der Therapie von Hirntumoren: wie weit ist die Forschung?

14.00 – 14.30 Uhr
Prof. Dr. Michael Thomas, Ärztlicher Direktor, Abt. Onkologie und Innere Medizin, Thorax-Klinik Heidelberg
Moderne Therapiekonzepte beim Lungenkrebs

14.30 – 15.00 Uhr
Dr. Gerhard Dyckhoff, Oberarzt der HNO-Universitätsklinik Heidelberg
Den Tumor aushungern – von der Idee zum Klinischen Ansatz

15.00 – 15.30 Uhr
Prof. Dr. Stefan Meuer, Direktor des Instituts für Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg
Krebsrisikofaktor Immunsuppression

15.30 – 16.00 Uhr
Prof. Dr. Lutz Gissmann, Leiter der Abt. Genomveränderungen und Carciogenese, Deutsches Krebsforschungszentrum
Impfen gegen Krebs

Sehenswertes im Foyer – Mitmach- und Infostände

Abt. Medizinische und Biologische Informatik, Deutsches Krebsforschungszentrum
Navigation und Simulation: Dreidimensionale Ansichten aus dem Körperinneren helfen Ärzten bei der Tumortherapie

Abt. Medizinische Physik in der Strahlentherapie, Deutsches Krebsforschungszentrum und Abt. Radioonkologie und Strahlentherapie der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg
Blenden stellen Strahlen scharf: Präzisionsstrahlentherapie im 21. Jahrhundert

Neurochirurgische Universitätsklinik Heidelberg
Das Tumorstammzellkonzept – neue Wege in der Therapie?

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
DNA für’s bloße Auge sichtbar gemacht – Experiment zum Selbermachen

Klink für Innere Medizin V des Universitätsklinikums Heidelberg
Blutstammzellen – Von der Krankheit zur Therapie

Urologische Universitätsklinik Heidelberg
HIFU – Schonende Behandlung bei Prostatakrebs

Universitäts-Hautklinik
Hautkrebs-Prävention

Thorax-Klinik Heidelberg
Prävention des Lungenkrebses – Demonstrationen mit Endoskop und Torso

Persönliche Fragen zu Krebs? Mitarbeiter des KID stehen zur für Einzelgespräche zur Verfügung

Führungen

Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT

  • Anmeldung im DKFZ (Listen)
  • pro Gruppe 16 Teilnehmer
  • Mindestalter 18 Jahre
  • 5 Führungen jeweils zur vollen Stunde ab 12 Uhr bis 16 Uhr
  • Stündlich 2 Shuttlebusse (á 8 Personen) von DKFZ zu HIT-Gebäude und zurück, Abfahrt jeweils 15 Minuten vor der vollen Stunde an Bushaltestelle Chirurgische Klinik / DKFZ

Einblicke in das Körperinnere – Führungen zum MRT

  • Medizinische Physik in der Radiologie, Deutsches Krebsforschungszentrum
  • Start: 11:00 Uhr, 11:30 Uhr, 12:00 Uhr, 12:30 Uhr
  • Gruppengröße: 15 Personen

Führungen zum Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie

  • Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie des Deutschen Krebsforschungszentrums
  • Start: 13:30 Uhr, 14:15 Uhr, 15 Uhr
  • Gruppengröße: 15 Personen

für Kinder

Teddybärkrankenhaus – bitte Stofftiere mitbringen!

Betreutes Spielen im „Kid’s Club“ neben dem Kommunikationszentrum im Gästehaus der Universität

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Wenn Menschen verschimmeln – Pilzinfektionen

Die Heilungschancen von Franziska G. schienen gut zu stehen. Den bösartigen Tumor in ihrer Brust hatten die Ärzte entfernt. Nach der Operation hatte die junge Frau eine Hochdosis-Chemotherapie bekommen. Weil die nicht nur verhinderte, dass der Krebs weiter wuchs, sondern auch die Blutzellen zerstörte, wurden ihr nach der Chemo blutbildende Stammzellen transplantiert. Das alles lag inzwischen Tage zurück. Franziska G. erholte sich sichtbar, sie konnte bereits aufstehen und gehen. Erste Schritte in ein neues Leben.

Was Obst verdirbt, kann im menschlichen Körper lebendsbedrohliche Infektionen hervorrufen. Dann kam das Fieber mit Schüttelfrost, und der Puls begann zu rasen. Alles deutete auf eine Infektion mit Bakterien hin. Doch obwohl die Ärzte Franziska G. sofort mit Antibiotika behandelten, besserte sich ihr Zustand nicht. Die Infektion breitete sich in ihrem durch Krankheit und Operation geschwächten Körper aus.

Eine knappe Woche hielt Franziska G. durch – dann wurde sie mit einem septischen Schock auf die Intensivstation verlegt. „Doch wir konnten ihr nicht mehr helfen“, sagt Frank Martin Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena. Noch am selben Tag starb die Patientin – gerade 28 Jahre alt. Die Sepsis – oder „Blutvergiftung“ – war nicht von Bakterien ausgelöst worden, wie der Intensivmediziner und Sepsis-Forscher Brunkhorst erklärt. Anders als bei den meisten Sepsis-Erkrankungen hatte ein Hefepilz den Körper befallen: Candida albicans. Gegen Pilze aber sind Antibiotika unwirksam.

Das Schicksal der jungen Frau ist kein Einzelfall in deutschen Kliniken. Immer häufiger müssen Intensivmediziner um das Leben schwerstkranker Patienten ringen, das durch eine Pilzinfektion bedroht ist. Dabei galten Pilze – anders als Bakterien oder Viren – noch bis vor wenigen Jahren als eher harmlose Keime: als Verursacher von äußerlichen Infektionen der Haut und Schleimhaut, die zwar lästig, aber nicht lebensbedrohlich sind.

„Lange Zeit waren Pilzinfektionen vor allem ein Thema für Hautärzte“, sagt Markus Ruhnke. Der Blutkrebsspezialist und Oberarzt an der Berliner Charité ist Vorsitzender der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft. In dieser Vereinigung organisieren sich neben Mikrobiologen immer mehr Mediziner verschiedenster Fachrichtungen. „Heute sind Pilze nicht nur häufige Erreger von Haut- und Schleimhaut-Infektionen, sondern eines der gefährlichsten Infektionsrisiken für Patienten mit Blutkrebs sowie für Organempfänger und Intensivpatienten“, lautet die Einschätzung Ruhnkes.

Vor allem von invasiven – das heißt die inneren Organe befallenden – Infektionen droht Gefahr: Sie sind für die meisten Toten bei Blutinfektionen verantwortlich. Ein Drittel bis zur Hälfte der Patienten überlebt eine invasive Candida-Infektion nicht.

Auch der Befall mit Schimmelpilzen ist oft lebensbedrohend. Eine Infektion mit Aspergillus fumigatus gehört zu den Krankheiten mit der schlechtesten Prognose überhaupt. Die Patienten verschimmeln bei lebendigem Leibe. Wenn Gehirn oder Lunge befallen sind, bedeutet dies für 90 Prozent der Erkrankten den Tod.

Zahlen der amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zeigen: Bei den Todesursachen durch Infektionskrankheiten in den USA sind die inneren Pilzerkrankungen inzwischen auf dem siebten Platz – und damit deutlich vor altbekannten Killern wie den Erregern der Tuberkulose. Zwischen 1980 und 1997 hat sich die Zahl der in den USA registrierten Erkrankungen verdreifacht. „In Europa liegen leider nicht so detaillierte Zahlen vor. Doch der Trend ist ganz ähnlich“, sagt Markus Ruhnke.

Jede zehnte Sepsis – das zeigen amerikanische Studien – wird inzwischen durch Pilze, vor allem durch Candida-Arten, verursacht. „Auf Deutschland hochgerechnet wären das jährlich rund 15 000 Fälle, denn in Deutschland erkranken mehr als 150.000 Menschen im Jahr an einer Sepsis“, verweist Frank Martin Brunkhorst auf Zahlen des bundesweiten Kompetenznetzes Sepsis (SepNet), das er koordiniert.

Infektionen der inneren Organe mit Schimmelpilzen wie Aspergillus-Arten findet man weitaus seltener als solche mit Candida oder anderen Hefepilzen. „Doch in manchen Patientengruppen ist die Zahl der Erkrankungen sehr hoch“, sagt Markus Ruhnke. Besonders gefährdet sind Leukämiekranke, Krebspatienten nach einer Chemotherapie und Menschen nach einer Organ- oder Knochenmark-Transplantation. Ein Viertel der Patienten, die eine Lunge oder ein neues Herz bekommen haben, erkranken durch Aspergillus-Pilze. Durchschnittlich jeder achte Empfänger von Knochenmark oder Blutstammzellen wird von diesen Schimmelpilzen befallen. „Und die Häufigkeit solcher Erkrankungen wird weiter steigen“, befürchtet Ruhnke. „Denn die Gruppe der akut Gefährdeten wächst.“ Von 1990 bis 2001 ist die Zahl der Organtransplantationen in Deutschland um knapp ein Fünftel gestiegen. Und zwischen 1998 und 2004 nahm die Häufigkeit der Transplantationen von Blutstammzellen um zwei Drittel zu.

Zu schwerwiegenden Pilzerkrankungen kommt es vor allem in Krankenhäusern. Mittlerweile sind Candida-Hefen dort die vierthäufigsten Erreger. Nur Coli-Bakterien, Staphylokokken und Enterokokken sind weiterverbreitete Krankenhauskeime. Diese Infektionen lassen sich kaum vermeiden. „Denn die Patienten bringen die Erreger in der Regel selbst mit“, sagt Bernhard Hube, Leiter des Fachgebiets Mykologie des Robert-Koch-Instituts in Berlin.

„Der Hefepilz Candida albicans ist ein Bestandteil der normalen mikrobiellen Flora des Menschen.“ So ist der Darm bei fast jedem zweiten Gesunden von Candida albicans besiedelt. Ein Drittel aller Menschen tragen Candida-Keime im Mund. Und die Haut bietet vor allem in feuchtwarmen Bereichen beste Wachstumsbedingungen für den Hefepilz. „Für Candida albicans sind wir Menschen der ideale Nährboden. Wir geben diesem Pilz alles, was er zum Leben braucht: Kohlenhydrate, Wärme und moderate pH-Werte“, erklärt Hube.

Schimmelpilze dagegen sind Umweltkeime. Aspergillus fumigatus etwa kommt überall dort vor, wo abgestorbene Pflanzenteile verrotten. „Ein typischer Kompostkeim“, meint Herbert Hof, der das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Uniklinikums Mannheim leitet. „Jedes Mal, wenn man die Biotonne öffnet, wird man von einer Wolke Aspergillus-Sporen eingehüllt.“ Aber auch in Getreidelagern oder Heuhaufen und in Nahrungsmitteln wie Tee oder Nüssen steckt der Pilz. Selbst in der Sahara und der Antarktis lässt er sich nachweisen. „Und leider auch in der Luft von Krankenhäusern und Intensivstationen“, erklärt der Mikrobiologe.

Wo auch immer: Einige Hundert der gerade mal einen Tausendstel Millimeter großen Sporen von Aspergillus fumigatus atmen wir tagtäglich ein. Das ist normalerweise kein Problem: „Unser Immunsystem hat zwei Verteidigungslinien gegen eindringende Keime in der Lunge aufgebaut“, sagt Axel Brakhage, Leiter des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (HKI) in Jena, das sich als bislang einziges Forschungsinstitut in Deutschland auf humanpathogene Pilze spezialisiert hat. „Als Erstes: Wenn Sporen in die Lunge eindringen, werden sie von sogenannten Fresszellen erkannt und eliminiert.“ Sollten einzelne Sporen das überleben, bombardieren weiße Blutkörperchen die Keime mit hochreaktiven Molekülen und machen sie unschädlich. Für gesunde Menschen sind die Pilze aus der Biotonne und auch Wohnungsschimmel deshalb keine Gefahr, aber ohne funktionierendes Immunsystem kann selbst eine einzige Spore tödlich sein. Gelingt es dem Pilz auszukeimen und in die Blutgefäße zu wachsen, kann er sich bis in die inneren Organe ausbreiten.

Auch Candida-Pilze nutzen die Schwäche des Körpers, um sich von harmlosen Mitbewohnern zu aggressiven Krankheitserregern zu wandeln. Vor allem Intensivpatienten sind gefährdet. „Und zwar immer dann, wenn die natürliche Barriere zwischen der Haut oder Schleimhaut, wo die Pilze normalerweise wachsen, und dem Blut durchlässig wird“, sagt Frank Martin Brunkhorst. Häufig sind es Venenkatheter, die es den Keimen ermöglichen, diese Grenze zu passieren. Aber auch Verletzungen oder Operationswunden nutzen die Pilze als Eintrittspforte. Ein großes Problem ist es, wenn die bakterielle Darmflora und die Darmschleimhaut durch Medikamente wie Breitbandantibiotika stark geschädigt sind. „Dann ist es praktisch nur eine Frage der Zeit, bis die Pilze durch die Darmwand ins Blut gelangen“, ist die Erfahrung des Intensivmediziners Brunkhorst.

Doch wie die Candida-Pilze im Blut überleben, stellt die Pilzforscher bislang vor Rätsel. Denn die Hefezellen müssen nicht nur den Ansturm der Immunabwehr überstehen. „Das Blut ist auch ein völlig anderer Lebensraum als die Schleimhäute, wo die Pilze normalerweise wachsen“, sagt Bernhard Hube. Sauerstoff und Nährstoffe sind weniger leicht verfügbar, der pH-Wert ist anders. „Doch innerhalb von Minuten passen die Pilze ihr genetisches Programm diesen veränderten Bedingungen an“, fand der Molekularbiologe heraus. So gewappnet zirkulieren die Pilze durch die Blutbahn und können sich in Gewebe und Organen festsetzen. Dazu bilden die normalerweise runden Hefezellen lange schlauchförmige Fortsätze – sogenannte Hyphen – mit denen sie sich in das Zielgewebe bohren.

Eine invasive Pilzinfektion zu diagnostizieren, ist bisher außerordentlich schwierig. Zwar gibt es eine Reihe von Methoden, die Hinweise auf eine Infektion liefern. So können erfahrene Ärzte auf Röntgenbildern und computertomographischen Aufnahmen eine Aspergillus-Infektion der Lunge erkennen. „Bislang gibt es aber keine einheitlichen diagnostischen Standards“, bedauert Markus Ruhnke. „Im Vergleich zu anderen Infektionskrankheiten haben wir hier einen eklatanten Nachholbedarf.“

Derzeit koordiniert Ruhnke ein elfköpfiges Team von Blutspezialisten, Intensivmedizinern und Pathologen, das Leitlinien für Ärzte entwirft, um Pilzinfektionen sicher zu diagnostizieren. „Wir brauchen solche standardisierten Verfahren gerade bei hochgefährdeten Patienten“, fordert Markus Ruhnke. Denn nur wenn der Erreger dingfest gemacht ist, lässt sich das richtige Medikament auswählen.

„Derzeit ist eine sichere Diagnose noch die Ausnahme“, konstatiert Mikrobiologe Hof. „Das Hauptproblem sind die Nachweismethoden.“ Bis heute basiert die Pilz-Diagnostik – selbst in den modernsten Kliniken – auf Methoden wie zu Zeiten Robert Kochs. So gilt ein Pilz erst dann als gesichert nachgewiesen, wenn er aus Körpergewebe oder Blut extrahiert, auf einem Nährboden vermehrt und schließlich identifiziert wurde. „Doch das dauert manchmal mehrere Tage“, sagt Herbert Hof.

So viel Zeit bleibt Arzt und Patient oftmals nicht. „Im klinischen Alltag haben es die Ärzte viel häufiger mit einem begründeten Verdacht oder auch nur mit einer vagen Vermutung zu tun als mit einer gesicherten Diagnose“, sagt Hof. Deshalb müssen sie sich oft auf ihr „Bauchgefühl“ verlassen. Das hält Frank Martin Brunkhorst für inakzeptabel. „Können Sie sich einen Arzt vorstellen, der seinem Patienten mitteilt: ‚Vielleicht haben Sie ja einen Herzinfarkt. Den wollen wir jetzt mal behandeln‘?“

Dabei gilt: „Je später mit der Therapie begonnen wird, umso weniger wirksam ist sie“, sagt Herbert Hof. Wie eine Studie der Universität Münster aus den Neunzigerjahren belegt, betragen die Heilungschancen bei einer invasiven Aspergillus-Infektion etwa 60 Prozent – vorausgesetzt, der Patient wird binnen 10 Tagen behandelt. Beginnt die Therapie erst danach, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Heilung auf gerade mal 10 Prozent.

Deshalb verordnen Ärzte Antimykotika häufig, bevor die Diagnose feststeht. Doch eine prophylaktische Behandlung ist nicht ungefährlich, wie sich derzeit weltweit abzeichnet. So hat der großzügige Einsatz des seit den Achtzigerjahren verfügbaren Medikaments Fluconazol dazu geführt, dass neben der bis dahin dominierenden Hefe Candida albicans vermehrt auch andere Candida-Arten auftreten, die resistent gegen das Medikament sind.

Zwar kommt es bei der Therapie von Pilzerkrankungen seltener zu Resistenzen gegen Medikamente als beispielsweise bei der von bakteriellen Infektionen. Doch es gibt ein anderes Problem: Verglichen mit der Zahl und Vielfalt an Wirkstoffen gegen Bakterien – den Antibiotika –, ist das Spektrum an Medikamenten gegen Pilze – Antimykotika – äußerst klein. Das Arsenal der Pilzmedikamente ist zwar inzwischen beträchtlich größer geworden. „Doch bisher handelt es sich dabei um immer neue Varianten bereits bekannter Wirkmechanismen“, sagt Herbert Hof.

Grund dafür ist die enge biologische Verwandtschaft von Pilz und Mensch. Denn Pilze ähneln uns sehr viel mehr als anderen Mikroorganismen. Wie unsere Zellen besitzen Pilzzellen einen Kern und Organellen. Auch ihre Biochemie gleicht im Wesentlichen der menschlichen. „Das bedeutet, dass es für Wirkstoffe gegen Pilze nur relativ wenige spezifische Angriffsziele gibt“, erklärt Axel Brakhage. Sämtliche heute verfügbaren Antimykotika richten sich auf drei Ziele in der Pilzzelle: Zellwand, Zellmembran und die biochemischen Prozesse, mit denen die Erbsubstanz DNA für die Zellteilung verdoppelt wird.

Mit Brakhage und seiner Arbeitsgruppe suchen derzeit so viele Mikrobiologen und Mediziner wie nie zuvor nach neuen Ansatzpunkten für Therapien gegen Pilzinfektionen. Vor wenigen Monaten erst hat ein internationales Forscherkonsortium die Genome der drei wichtigsten Aspergillus-Arten sequenziert. Mehr als 1000 wissenschaftliche Publikationen erscheinen jedes Jahr allein zu Aspergillus-Pilzen. In Deutschland unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit 2004 ein Schwerpunktprogramm, das die Infektionsmechanismen von Pilzerkrankungen auf molekularer Ebene klären soll. „Es ist wichtig zu verstehen, wie die Pilze genau vorgehen“, erklärt Axel Brakhage, der das Schwerpunktprogramm leitet. „Nur so können wir ihre Schwachstellen erkennen, an denen sie angreifbar sind.“

Einen ersten Anhaltspunkt dafür, was gerade Aspergillus fumigatus so gefährlich macht, hat Brakhages Forscherteam bereits gefunden. „Der Pilz stellt ein Toxin her, das das Immunsystem unterdrückt“, erklärt der Mikrobiologe. Genmanipulierte Aspergillus-fumigatus-Sporen, die dieses Toxin nicht produzieren können, erwiesen sich im Versuch an Mäusen als harmlos. Gelänge es also, die Synthese dieses Toxins mit einem Wirkstoff zu blockieren, könnte man Aspergillus fumigatus auch für den Menschen unschädlich machen.

Das wäre ein großer Fortschritt. Allerdings wird das neue Medikament nur gegen Fumigatus wirken. Andere Pilze haben andere Tricks, um im menschlichen Körper zu überleben – und gegen die müssen die Forscher auch andere Waffen entwickeln. Pilze sind ein strategisch äußerst geschickter Feind.

Ute Schönfelder bekam für diesen Beitrag den mit 5.000 Euro dotierten Heureka-Journalistenpreis 2007 im Bereich Print. Erschienen ist er in bild der wissenschaft 5/2007, S. 19

 

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Eingeordnet unter Gesundheit, Krebs - Vorbeugung

Pflanzeninhaltsstoff mit selektiver Wirkung auf Krebszellen

Die Substanz Wogonin löst in Tumorzellen das Todesprogramm Apoptose aus, hat auf gesunde Zellen jedoch so gut wie keinen Effekt. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum klären den molekularen Mechanismus auf, der dieser selektiven Wirkung zugrunde liegt.

Schäden an Genen, die das Wachstum kontrollieren, können eine Zelle zur Gefahr für den Organismus werden lassen. Schutz dagegen bietet das als Apoptose bezeichnete Todesprogramm, das geschädigte Zellen, die möglicherweise außer Kontrolle geraten, in den Freitod treibt. Dieser lebensrettende Mechanismus funktioniert jedoch in den meisten Tumorzellen nicht mehr, da zahlreiche Steuermoleküle der Apoptose defekt sind.

Forscher versuchen daher schon seit langem, in Tumorzellen die Fähigkeit zum kontrollierten Selbstmord wiederherzustellen. Allerdings ist dies ein gewagtes Unterfangen, da das Risiko besteht, auch gesundes Gewebe durch den Zelltod zu schädigen. Dringend gesucht wurden daher Substanzen, die ganz gezielt nur Tumorzellen in den Tod treiben.

Dr. Min Li-Weber aus der Abteilung Immungenetik unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Krammer konzentriert sich auf Reinsubstanzen aus Kräutern, die in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden. Sie untersucht diese Pflanzeninhaltsstoffe auf ihre Fähigkeit, Apoptose auszulösen. Mit der Substanz Wogonin, einem Flavonoid aus dem Baikal-Helmkraut, hat die Wissenschaftlerin kürzlich einen interessanten Kandidaten entdeckt: Wogonin bewirkt bei Leukämiezellen in der Kulturschale Apoptose, hat aber auf gesunde Blutzellen fast keine schädigende Wirkung. Auch bei Mäusen, denen Leukämiezellen des Menschen transplantiert wurden, ließ sich das Krebswachstum durch Wogonin aufhalten.

Unklar war bislang, auf welchem molekularen Mechanismus die selektive Wirkungsweise des Pflanzeninhaltstoffs beruht. Das Apoptose-Programm kann in der Zelle auf zweierlei Wegen gestartet werden: durch externe Stimuli oder durch Signale aus dem Zellinneren als Reaktion auf Faktoren wie radioaktive Strahlung oder reaktive Sauerstoffverbindungen – etwa Wasserstoffperoxid (H2O2). Li-Weber zeigt nun, dass Wogonin in Tumorzellen eine weitaus stärkere Wasserstoffperoxidbildung bewirkt als in gesunden Zellen. Das Peroxid wiederum löst eine Kalziumantwort aus, die die Reaktionskaskade der Apoptose in Gang bringt. Zudem enthalten Tumorzellen eine größere Zahl der Membrankanäle, durch die das Kalzium aus seinen innerzellulären Lagerstätten ins Zellplasma einströmt.

Min Li-Webers bisherige Ergebnisse beruhen auf Versuchen in der Kulturschale und am Tiermodell. Die Wissenschaftler halten die Daten für so überzeugend, dass sie die Eignung von Wogonin als Therapeutikum für leukämische Erkrankungen weiter prüfen.

Sven Baumann, Stefanie C. Fas, Marco Giaisi, Wolfgang W. Müller, Anette Merling, Karsten Gülow, Lutz Edler, Peter H. Krammer und Min Li-Weber: Wogonin Preferentially Kills Malignant Lymphocytes and Suppresses T-cell Tumor Growth by Inducing PLCγ1- and Ca2+-dependent Apoptosis.
Blood, DOI: 10.1182/blood-2007-06-096198


Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) e.V.

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Zhou Qing-Vortrag 7.12.2007 in Heidelberg-Lebensmittelsicherheit in China

Vortrag im DAI Heidelberg am 7. Dezember 2007 um 20 Uhr

Zhou Qing, Journalist und Redakteur aus Peking, hat seit mehren Jahren die Lage der Lebensmittelsicherheit in China untersucht und daraus die schockierenden Erkenntnisse für seine Reportage „What Kind of God?“ gewonnen. Dafür hat er 2006 den Reportagepreis „Lettre Ulysses Award“ bekommen.

Das Thema „Lebensmittel- und Produktsicherheit in China“ machte in den letzten Wochen auch in Deutschland Schlagzeilen. Immer wieder müssen giftige Kinderspielzeuge aus China zurückgerufen werden. Qings Reportage deckt eine Vielzahl von Problemen auf, von Verstößen gegen die Hygienevorschriften, die Verwendung verbotener Inhaltsstoffe bis zu gefälschten Lebensmitteln. Die chinesische Originalausgabe wurde sofort nach Erscheinen verboten.

Zhou Qing, geboren 1965 in Shanxi, wurde 1989 in die Ereignisse auf dem Tienanmen-Platz verwickelt, wurde daraufhin für fast 3 Jahre inhaftiert und ist heute Mitglied des unabhängigen chinesischen PEN-Clubs.

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Homöopathie kann bei der Behandlung der Diabetes Erfolg versprechend sein

In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen an der Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit. Die Tendenz ist steigend und es erkranken immer mehr jüngere Menschen am sogenannten Altersdiabetes, dem Typ-2-Diabetes.
Doch trotz einem der Krankheit angepasstem Lebensstil und modernen Medikamenten kann der Insulinhaushalt entgleisen, diesen Patienten kann möglicherweise mittels Homöopathie geholfen werden.

Der Diabetes gilt allgemein als einer homöopathischen Behandlung eher nicht zugänglich. Doch ein homöopathischer Therapieversuch bei diesem Krankheitsbild kann Erfolg versprechend sein, darauf weist der Tübinger Allgemeinmediziner Dr. Martin Bündner in der aktuellen Ausgabe der „AHZ, Allgemeine Homöopathisch Zeitschrift“ (Haug Verlag, Stuttgart, 2007) hin. Bündner schildert den Fall einer 81-jährigen insulinpflichtigen Patientin, deren diabetische Stoffwechselentgleisung durch die Behandlung mit dem homöopathischen Arzneimittel Sulfur in der Potenz C 30 wieder ins Gleichgewicht gebracht werden konnte. Aufgrund einer ausgeprägten Schwindelsymptomatik wurde Sulfur gewählt. Bereits zehn Minuten nach der Einnahme von zwei in Wasser gelösten Globuli sei der Schwindel deutlich besser geworden, berichtet Dr. Bündner. Die Fallneigung der Patientin habe sich deutlich nach zwei Stunden zum Positiven gewendet. Doch am vierten Behandlungstag stagnierte die gute Entwicklung, es wurden wieder zwei in Wasser gelöste Globuli Sulfur C 30 gegeben. Am siebten Tag der Therapie attestierte der homöopathische Arzt seiner Patientin Beschwerdefreiheit. Die Patientin verblieb noch sechs weitere Tage in stationärer Behandlung.

Parallel zu dem Erfolg  bei der Behandlung des Schwindels sank der Insulinbedarf der Frau beständig. „Ob eine weitere Reduktion von Insulin unter homöopathischer Behandlung möglich gewesen wäre, bleibt offen“, schreibt Dr. Bündner, es sei aber nicht unwahrscheinlich, urteilt er. Doch mehr als vorsichtigen Optimismus bei der homöopathischen Behandlung des Diabetes mellitus möchte Martin Bündner nicht verbreiten. „Aber ein Versuch ist es wert“, resümiert der Arzt.

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