Am Samstag 28. Juli 2007 war es soweit. Er war in Freiburg. Der „Gottkönig“ der Tibeter. Der Mann der nur eines sein möchte – ein einfacher Mensch. Der XIV. Dalai Lama besuchte Freiburg. Strahlender Sonnenschein und ein azurblauer Himmel. Es hätte nicht schöner sein können. Tausende kamen, um ihn zu sehen.
Mit einer Dreier-Motorradeskorte ( *für Außenminister / Fachminister bei Arbeitsbesuchen vorgesehen) fuhr der 72 Jahre alte Friedensnobelpreisträger am Freiburger Rathaus vor. Die dort geduldig wartenden Menschen bereiteten ihm einen begeisterten Empfang.
Beim Eintrag ins Goldene Buch durfte ich auch dabei sein. Ich weis dies zu schätzen, zumal viele Tibeter nie diese Chance erhalten ihren Dalai Lama persönlich zu sehen. Wie soll man einen solchen Menschen beschreiben? Ein solch denkwürdige Begegnung? Emotional oder doch lieber sachlich und nüchtern – so wie es viele Journalisten machen? Nein, nicht sachlich – dazu bin ich viel zu aufgewühlt.
Rund 100 Gäste waren beim Empfang im Ratssaal anwesend. Es folgte die Ansprache des Oberbürgermeisters Dieter Salomon. Immer wieder hörte man im Saal das begeisterte Klatschen der Zuschauer vorm Rathaus. In seiner Rede bedankte der Dalai Lama sich für die Unterstützung und Begeisterung, die er während seines Deutschlandbesuchs in Hamburg und Freiburg erlebt hat: „Diese Unterstützung ist eine große Chance für den Dialog über die Grenzen der Religionen und Kulturen hinweg. Sie gibt mir Mut und Kraft.“
Er kritisierte auch die Menschenrechtspolitik Chinas: „Die Wirtschaft boomt. Aber die Demokratisierung Chinas macht keine Fortschritte. Die Weltgemeinschaft darf nicht wegschauen. Es kann im Dialog mit China nicht allein um wirtschaftliche Interessen gehen. China ist auf dem Weg zur wirtschaftlichen Supermacht. Von Deutschland wird China dabei finanziell unterstützt. Daher muss Deutschland auch Mut zur Kritik haben.“
Das ist auch die Verpflichtung die ein solcher Besuch und Empfang mit sich bringt. Der Einsatz für die Menschenrechte in Tibet.
Zwei Besucher sind mir noch besonders aufgefallen. Unser Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw und Dr. Susanne Weber aus Heidelberg. Bundestrainer Löw stellte sich bei einer Hochzeitsgesellschaft spontan für das Erinnerungsfoto zur Verfügung.
Manchmal hat man oder Frau eine Vision. Diese wird vielleicht zur Wirklichkeit. Aber wie so vieles, ist es der erste Schritt der getan werden muss. Engagement, Mut und Beharrlichkeit führen meistens immer zum Ziel. Am Rande des Empfangs hat Susanne Weber den Dalai Lama eingeladen, doch bald einmal Heidelberg zu besuchen. Das ist auch gut so. Gründe dafür gibt es bestimmt jede Menge. Insbesondere die Theologische Fakultät, die Hochschule für jüdische Studien und vor allem auch das DAI wären sicher interessante Partner für das Zusammenstellen eines Programmes. Zwei Friedensnobelpreisträger Willi Brand und Nelson Mandela waren ja auch schon da. Der XIV. Dalai Lama könnte der ganz besondere Dritte sein.
Der Dalai Lama signierte, nach dem Eintrag ins Goldene Buch, auch noch ein persönliches Buch für den Oberbürgermeister Salomon. Das religiöse Oberhaupt zeigte sich dann kurz auf dem Rathausbalkon und entschwand lächelnd und zu Fuß in sein Hotel.
Wie wird es weiter gehen?
Wir werden es sehen und lesen…