Mit erstaunen kann man im Veranstaltungskalender des Morgenweb (Mannheimer Morgen) folgendes lesen:
….Die Indianer kommen und bauen ihre Tipis auf, präsentieren als starker Stamm von 80 bis 100 Rothäuten ihre untergegangene Welt…..
Winnetou sehen reicht leider nicht mehr aus liebe Kultur-Redaktion. Ich hoffe der Schreiberling der flotten Zeile, begibt sich auf die Reise zum Maimarktgelände! Er wird feststellen…Wunder oh Wunder…die Hautfarbe ist nicht rot….
Schlagen wir im Lexikon nach, so finden wir unter Indianer die Erklärung, dass dies der Oberbegriff für die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents ist. Die Ureinwohner der Arktis, die Inuit, gehören allerdings nicht dazu.
Außerdem unterscheidet man zwischen den Indianern Nordamerikas und den Indianern, die in Mittel- und Südamerika leben. Sind das dann die Indios? An dieser Stelle könnten wir schon ins erste Fettnäpfchen treten. Wenn wir einen Ureinwohner Südamerikas so nennen würden, wäre er beleidigt. Das Wort „Indio“ ist für viele Ureinwohner ein Schimpfwort, das ihnen von den europäischen Eroberern gegeben wurde. Sie verbinden es mit einer großen Geringschätzung. Die Menschen möchten lieber als „Indigena“ oder Einheimische bezeichnet werden.
Auch die Indianer Nordamerikas bezeichnen sich selbst als Native Americans oder Natives – die Ureinwohner. Die kanadischen Indianer nennen sich First Nations und bringen damit zum Ausdruck, dass sie die ersten Menschen auf dem neuen Kontinent waren. Und zwar lange bevor ein europäischer Entdecker einen Fuß auf das Land gesetzt hat.
Die Eroberer waren es auch, die den Natives den Schimpfnamen Rothaut gaben. Dieser hatte jedoch rein gar nichts mit der tatsächlichen Hautfarbe der Ureinwohner zu tun, sondern bezog sich auf die rote Körpermalung der Stammesangehörigen.